Forschungsprojekt sexuelle Selbstbestimmung
Ein Forschungsprojekt des CSW in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Philosophie in München und dem Zentrum Medizin-Ethik-Recht der Universität Halle.
Unser interdisziplinäres Forschungsprojekt "SeBi" zielt auf den schwierigen Balanceakt von sexueller Selbstbestimmung bei Menschen mit sog. "geistiger Behinderung" (MgB) zwischen Schutz und Ermöglichung.
Die Extreme an beiden Enden führen zu Formen sexueller Gewalt: zur Missachtung sexueller Bedürfnisse einerseits und zu sexuellen (Peer-)Übergriffen andererseits. Beides wird gesellschaftlich tabuisiert und stellt Betreuer*innen von Menschen mit "geistiger Behinderung" vor enorme ethische, rechtliche und praktische Herausforderungen.

Für uns ergeben sich aus diesem Spannungsfeld 4 interdisziplinäre Schwerpunktthemen:
- Welche Ermöglichung und welchen Schutz wünschen sich die MgB selbst?
- Philosophisch-ethische Grundlagen zur "sexuellen Selbstbestimmung" bei MgB
- Juristische Handungsrahmen zwischen Schutz und Ermöglichung
- Handlungsrahmen "Betreuung": Wie erleben Betreuer*innen das Spannungsfeld, was brauchen sie? (Haltung und Organisationskultur)
Weiterführende Informationen zu:
- Zielen und Inhalten
- Veröffentlichungen und Vorträgen
- Tagungen
finden Sie hier.
Tagung zum Thema „Be-/Ge-hinderte Sexualität – zwischen Schutz und Ermöglichung“
Wir im CSW sind stolz, gemeinsam mit dem interdisziplinären Zentrum „Medizin – Ethik – Recht“ der Universität Halle sowie der Hochschule für Philosophie, München, eine Tagung zum Thema „Be-/Ge-hinderte Sexualität – zwischen Schutz und Ermöglichung“ im September 20222 in Halle durchgeführt zu haben. Den Bericht und die Bilder der Tagung können Sie hier nachsehen.
Ge-/Be-hinderte Sexualität. Zur schwierigen Balance zwischen Ermöglichung und Schutz
Diese inklusive Tagung bildete den Abschluss des zweijährigen interdisziplinären Forschungsprojekts, welches in Kooperation zwischen der Hochschule für Philosophie, München, dem Christlichen Sozialwerk Dresden (CSW) und dem Interdisziplinären Wissenschaftlichen Zentrum Medizin-Ethik-Recht der Universität Halle-Wittenberg entstand.
Nach der Präsentation der Forschungsergebnisse ging es bei dieser Tagung vor allem darum, gemeinsam mit „Expert*innen in eigener Sache (Menschen mit sog. geistiger Behinderung) und Fachkräften in Workshops Forderungen zu Möglichkeiten einer selbstbestimmten Sexualität zu erarbeiten. Diese wurden am Samstag auf einem Podium mit Gästen aus der Politik, dem Rechtswesen, der pädagogischen sowie sexualbegleitenden Praxis, der Medizinethik und Betroffenen diskutiert, um auf die Praxis einzuwirken und diese zu transformieren.
Im Vorhinein fand ein inklusiver Theater-Workshop statt, in dem Studierende und Menschen mit geistiger Behinderung sich gemeinsam mit dem Thema „Sexualität“ kreativ auseinandersetzten. Daraus entstand ein Input für die Tagung, der Einblicke in die gemeinsame Erfahrung gibt und sich auf sinnlicher Ebene mit dem Thema auseinandersetzt.