HEP, HEP, Hurra

Liebe Frau Naumann (MN) und Frau Petzold (MP), zunächst möchten wir Ihnen unseren Glückwunsch aber auch unsere Anerkennung aussprechen. Wir freuen uns, dass Sie sich für diesen Weg entschieden haben und sind stolz, dass Sie diesen mit Bravour bestanden haben.

Wie sind Sie damals zum CSW gekommen?

MN: Die Tante meines Mannes hat mir damals in Sitzenroda gearbeitet und erzählt, dass eine Stelle frei ist und ob ich es nicht mal versuchen möchte. Seitdem sind mittlerweile 11 Jahre vergangen.

MP: Zum CSW kam ich unbewusst bereits vor 20 Jahren durch meine Mama. Sie arbeitete damals im Wohnheim und ich durfte als Besucher an verschiedenen Festen teilnehmen. Ich habe damals in der Gastronomie gelernt und bin manchmal noch nach der Arbeit zu ihr ins Wohnheim gefahren.2017 entschied ich mich, neben meiner Hauptarbeit, noch ein paar Stunden im Monat ehrenamtlich in der AWG Paul-Heyse-Straße zu arbeiten. Mitte 2018 wurde eine Stelle, allerdings nur für ein Jahr befristet, im Wohnheim frei und ich zog alle Register und setzte alles auf eine Karte! Ich stellte mir die Frage: "Wenn nicht jetzt, wann dann?"

 

Was hat Sie bewogen, eine berufsbegleitende Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin zu beginnen?

MN: Ich wollte mein Wissen erweitern und auch die finanziellen Vorteile haben eine wichtige Rolle gespielt.

MP: In meinem Vorstellungsgespräch teilte ich mit, dass ich mir im Rahmen des machbaren vorstellen könnte, noch eine Ausbildung zu machen, da ich im Laufe der Jahre mitbekam, dass ein Quereinstieg möglich ist, ich aber gerne mehr über die Menschen und deren Beeinträchtigungen erfahren würde. Und so begann ich im Juni 2018 meine Tätigkeit in einer Wohngruppe im Wohnheim St. Raphael und im August 2019 meine berufsbegleitende Ausbildung zur staatlich anerkannten Heilerziehungspflegerin.

 

Wie ist es Ihnen während Ihrer Ausbildungszeit ergangen? Was hat Ihnen gut getan, welche Unterstützung haben Sie erfahren?

MN: 3,5 Jahre waren wirklich eine sehr lange Zeit und Familie, Arbeit und Schule immer gerecht zu werden, war oft nicht einfach. Aber sowohl meine Familie wie auch meine Kollegen haben mich immer sehr unterstützt, sei es durch Gespräche, Ideen geben, lesen meiner Ständigen Ausarbeitungen und manchmal auch einfach nur durch Zuhören.

MP: Zu Beginn war ich sehr nervös, dennoch neugierig und zielstrebig. Mir fiel die Schule noch nie leicht und ich musste immer sehr viel dafür tun. Unterstützung dabei fand ich bei meiner Familie, Freunden aber auch Kolleg*innen. Im Team wurde mir immer der Rücken freigehalten und auch für die beiden Schultage in der Woche wurde ich stets freigestellt. Auch Corona, welches die Schulzeit sehr einschränkte was den Präsenzunterricht anging, konnte meine Motivation nicht stoppen. So verbrachten wir insgesamt etwas über ein Jahr zu Hause vorm Laptop. Nachteil: Wir Schüler*innen konnten uns in den Pausen nicht austauschen. Vorteil: Hausarbeit wurde in den Pausen erledigt.

 

Wie geht es Ihnen heute an Ihrem letzten Tag?

MN: Da ich heute noch mit einer Mitschülerin noch eine Rede halten werde, bin ich doch nochmal ganz schön aufgeregt. Aber gleich nach der Aufregung empfinde ich vor allem Erleichterung und Stolz, dass es nun zu Ende ist.

MP: Heute am Abschlusstag verspüre ich Erleichterung, Glücksgefühle und Stolz. Aber auch etwas Wehmut, dass die Zeit vorbei ist. Ich habe viele liebe Menschen kennengelernt.

 

Was machen Sie als nächstes?

MN: Erstmal mache ich mir heute einen schönen Tag mit meiner Tochter und meinem Mann und dann wird sich der normale Alltag von vor der Ausbildung wiedereinstellen, ich werde wieder etwas mehr arbeiten gehen und auch wieder mehr Zeit für meine Freizeitgestaltung haben.

MP: Als nächstes möchte ich mich komplett im Team einbringen können, um gemeinsam weiterhin am Wohl der Klient*innen zu arbeiten. Aber auch möchte ich die ein oder andere Schulung besuchen, um mit noch mehr Wissen, stabil arbeiten zu können.

 

Wo sehen Sie sich in den nächsten 5 Jahren?

MN: Ich möchte definitiv im Wohnheim St. Marien bleiben und fühle mich auch meiner Gruppe sehr verbunden. Dennoch bin ich offen für neue Herausforderungen / Aufgaben. So könnte ich mir zum Beispiel eine Stelle als Gruppenleitung oder Ähnliches gut vorstellen.

MP: Tja, und in den nächsten 5 Jahren sehe ich mich in einem glücklichen Team mit glücklichen und zufriedenen Klienten. Ich möchte perspektivisch gerne in der Außenwohngruppe arbeiten. Aus welchem Grund? Weil dort im besten Falle der Schritt ins eigene Wohnen im Vordergrund steht und ich somit erlerntes Wissen, mit Unterstützung von anderem Fachpersonal, festigen kann. Klienten dabei assistieren sich selbst zu versorgen und zu organisieren und dabei ringsum und vor allem sich selbst dabei nicht außer Acht zu lassen.

 

Wir danken Ihnen für das freundliche Gespräch und wünschen Ihnen für die Zukunft alles erdenklich Gute.

Zurück